Es gibt dieses hartnäckige Vorurteil, dass Rollenspiele wie Dungeons & Dragons etwas für Kinder und Jugendliche sind – ein Spiel, nichts weiter. Tatsächlich könnte nichts weiter von der Wahrheit entfernt sein als diese Aussage. Ich bin fest davon überzeugt, dass D&D und Rollenspiel mit zunehmendem Alter sogar noch erfüllender wird. Und deswegen steht ganz oben auf meiner Bucket-List: Eine D&D-Kampagne mit einem richtig coolen Opa oder Oma.
97 Jahre ohne D&D?!
Ich habe neulich auf YouTube ein faszinierendes Video entdeckt: Die bekannte D&D-Content-Creatorin Ginny Di (auch bekannt als Ginny DM) hat ihre 97-jährige Großmutter in die Welt von Dungeons & Dragons eingeführt. In ihren Videos zeigt sie, wie ihre Oma, die fast ein Jahrhundert an Lebenserfahrung mitbringt, sich ins Rollenspiel stürzt, Entscheidungen trifft und eine völlig neue Form des kreativen Ausdrucks entdeckt.
Was mich besonders berührt hat: Die Freude in den Augen dieser Dame. Es ist pure, unverfälschte Spielfreude – etwas, das wir Erwachsene oft vergessen oder unterdrücken, weil es angeblich zu „kindisch“ ist.
Warum D&D kein „Kinderkram“ ist
Dungeons & Dragons wird oft als „Kinderkram“ abgestempelt, aber diese Bezeichnung wird dem Spiel nicht gerecht. Es ist vielmehr ein komplexes System für kooperatives Geschichtenerzählen, strategisches Denken und soziale Interaktion. Und genau deshalb ist es für alle Altersgruppen geeignet – vielleicht sogar besonders für diejenigen mit mehr Lebenserfahrung.
Hier sind einige Gründe, warum D&D mit dem Alter besser wird:
- Lebenserfahrung bereichert das Rollenspiel: Jemand, der schon viel erlebt hat, bringt tiefere und nuanciertere Perspektiven ins Spiel ein. Ein 70-jähriger Spieler oder Spielerin kann einen Charakter mit Weisheit und Komplexität füllen, die jüngeren Spieler:innen vielleicht fehlen.
- Kulturelles Wissen: Ältere Spieler:innen haben oft ein breiteres Wissen über Geschichte, Literatur und Mythologie – alles Elemente, die D&D inspiriert haben und die das Spielerlebnis bereichern können.
- Zeit für Kreativität: Im Ruhestand haben viele Menschen endlich die Zeit, sich kreativen Hobbys zu widmen, die während des Arbeitslebens zu kurz kamen.
- Soziale Verbindung: D&D bringt Menschen zusammen und bekämpft aktiv die Einsamkeit, die im Alter oft zunimmt.
Generationen überbrücken
Eines der schönsten Dinge an Ginny Dis Video mit ihrer Großmutter ist die offensichtliche Verbindung, die zwischen den Generationen entsteht. Das junge Mädchen und die betagte Dame teilen plötzlich ein gemeinsames Interesse, eine gemeinsame Sprache.
In einer Zeit, in der Generationen oft voneinander entfremdet sind, kann Rollenspiel eine Brücke sein. Stellt euch vor, ein 15-Jähriger und sein 75-jähriger Großvater sitzen am selben Tisch, würfeln gemeinsam und lösen zusammen Probleme in einer fantastischen Welt. Das ist nicht nur Spielspaß – das ist Beziehungsarbeit.
Fazit
Rollenspiel ist kein Spiel, aus dem man „herauswächst“ – es ist ein Spiel, in das man hineinwächst. Die sinnstiftendsten und tiefgründigsten Spielerfahrungen entstehen oft in Gruppen, wo verschiedene Altersgruppen und Lebenserfahrungen zusammentreffen.
Als leidenschaftlicher Spielleiter mit jahrelanger Erfahrung sehe ich es als meine Mission, mehr Menschen – unabhängig vom Alter – in die faszinierende Welt der Rollenspiele einzuführen. Besonders freue ich mich auf die Möglichkeit, Generationen an einem Spieltisch zusammenzubringen.
Du kennst einen coolen Opa, eine neugierige Oma oder eine komplette Familie, die gemeinsam ein Abenteuer erleben möchte? Oder bist du selbst im reiferen Alter und möchtest diese kreative Form der Unterhaltung kennenlernen? Schreibe uns! Und lass uns gemeinsam unvergessliche Geschichten erschaffen!
Ich stelle die Würfel, die Regelkenntnisse und die fantasievolle Welt – du bringst einfach deine Neugier und Abenteuerlust mit. Egal ob als Neuling oder erfahrener Spieler, in meinen Runden ist jeder willkommen. Das nächste epische Abenteuer wartet schon… wirst du Teil davon sein?
